Rückblick auf die Austauschveranstaltung «Aufwachsen in der Region: Wie verankern kleinere und mittlere Gemeinden Angebote im Bereich der frühen Kindheit nachhaltig?» im Kulturpark Zürich

Die Austauschveranstaltung wurde durch Reto Wiesli, Geschäftsführer des Netzwerks Kinderbetreuung, eröffnet. Er erläuterte die zentrale Aufgaben des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz, Akteur*innen aus dem Bereich der frühen Kindheit zu vernetzen, wesentliche Informationsgrundlagen zu schaffen und letztendlich zur Chancengerechtigkeit aller Kinder ab Geburt beizutragen. Hierzu stellte er den Orientierungsrahmen, die Fokuspublikationen, den Appell sowie die Publikation der UNESCO-Kommission «Für eine Politik der frühen Kindheit» vor. Im Vorwort legte Nadine Hoch, Vizepräsidentin des Netzwerks Kinderbetreuung, den Fokus auf die Wichtigkeit der Qualität in den Angeboten der frühen Kindheit und auf die langfristige Sicherstellung der Finanzierung derselben. Um der Heterogenität der kantonalen und kommunalen Umsetzungsstrategien entgegenzuwirken, sprach sie sich für eine nationale Politik der frühen Kindheit aus. Ausserdem forderte sie die Gemeinden auf, ihre Finanzierungsbeiträge an Angebote für die frühe Kindheit an Qualitätsvorgaben zu koppeln und dazu auch genügend finanzielle Mittel bereitzustellen.

Das Fachreferat wurde durch Peter Hruza, Co-Inhaber der Büro Communis GmbH, gehalten. Er berät Gemeinden u. a. im Bereich der frühen Kindheit. In seinem Referat ging er der Frage nach, wie Gemeinden Strategien und Angebote der frühen Kindheit nachhaltig verankern können. In Anlehnung an die UNESCO-Publikation «Für eine Politik der frühen Kindheit» vertiefte sich Hruza auf vier zentrale Handlungsfelder:

  1. Angebote für alle gewährleisten
  2. Koordinieren und vernetzen
  3. Qualität sichern und verbessern
  4. Finanzieren

Er forderte die Teilnehmenden auf, die gesamte Komplexität des Themas der frühen Kindheit (d.h. eine ‘Diversität an Herausforderungen’) in Überlegungen zu Umsetzungsstrategien miteinzubeziehen und Angebote nicht lediglich auf einzelne Themen auszurichten. Dazu sei es relevant, eine Situationsanalyse vorzunehmen und Wirkungsziele zu definieren. Die Umsetzung der Angebote riet er in kleinen Teams zu planen und anzugehen, wobei er die Wichtigkeit der wirkungsvollen Zusammenarbeit und Vernetzung aller zentralen Akteur*innen unterstrich. Hinsichtlich der Qualität der Angebote empfahl er, sich an bestehenden Qualitätsstandards zu orientieren und (kommunale) Subventionen an die Qualität der Angebote zu koppeln. Dabei sollten die zur Verfügung stehenden Mittel zielgerichtet eingesetzt werden. Die finanzielle Situation der Eltern und anderer Zielgruppen sei bei der Ausgestaltung der Angebote zu berücksichtigen. Zum Schluss wies Hruza darauf hin, den Erfolg der Umsetzung zu evaluieren und zum nachhaltigen Erfolg der Angebote und Massnahmen ein wirkungsvolles Controlling aufzubauen.

Im Anschluss an die Kaffeepause wurden die angesprochenen Themen an vier Thementischen vertieft:

Thementisch 1: Strategien der frühen Kindheit langfristig umsetzen und strukturell verankern
Am Thementisch 1 diskutierten Monika Marbacher, Leiterin Soziales und Gesundheit der Gemeinde Root mit Yves Weber, Fachexperte von Radix und den teilnehmenden Gästen, welches die Bedingungen sind, damit eine nachhaltige Umsetzung der Angebote in der frühen Kindheit und ihre Integration in die Regelstrukturen gelingt.

Thementisch 2: Die Politik der frühen Kindheit nachhaltig gestalten und finanzieren
Am Thementisch 2 diskutierten Livia Lustenberger, Leiterin Kind, Jugend und Familie der Stadt Zofingen mit Peterr Hruza, Geschäftsführer Büro Communis GmbH und den teilnehmenden Gästen, wie Gemeinden ihre Bestrebungen im Bereich der frühen Kindheit politisch verankern und nachhaltig finanzieren können.

Thementisch 3: So engagieren sich kleine Gemeinden
Am Thementisch 3 diskutierten Hansueli Berger, Schulrat & Projektleiter Frühe Kindheit der Gemeinde Thusis, Priska Häfliger, Gemeinderätin und Vorsteherin Soziales & Gesundheit der Gemeinde Mauensee mit Anke Moors, Co-Geschäftsleiterin a:primo und den teilnehmenden Gästen, wie sich kleine Gemeinden im Bereich der frühen Kindheit (anhand der Beispiele beider Gemeinden) engagieren können.

Thementisch 4: Qualität in den Angeboten der frühen Kindheit – deshalb setzen sich Gemeinden für Qualität ein
Am Thementisch 4 diskutierten Natalie Ammann, Fachverantwortliche Integration / Freiwilligenarbeit / Frühe Kindheit von Impuls Zusammenleben aargauSüd mit Marcel Fierz, Programmleiter des Vereins QualiKita und den teilnehmenden Gästen, wie die Qualität von Betreuungsangeboten sichergestellt werden kann.

In einer abschliessenden Runde stellten die Thementisch-Verantwortlichen ihre Erkenntnisse vor. Die Austauschveranstaltung schloss mit einem Netzwerk-Apéro, der allen Teilnehmenden die Möglichkeit zum Gedankenaustausch und zu vertiefenden Diskussionen bot.

Bericht zur Austauschveranstaltung Foliensatz zur Austauschveranstaltung