PISA-Studie zeigt Förderbedarf im Bereich der frühen Kindheit auf

Zwar zeigten Schweizer Schüler*innen sehr gute Ergebnisse in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften. Doch beim Lesen und Schreiben ist der fallende Trend besorgniserregend, demnach verbreitet sich die Leseunlust in der Schweiz rasanter als im Schnitt der anderen OECD-Länder. So landen die hiesigen Kinder und Jugendlichen bei der Lesekompetenz lediglich im Mittelfeld aller teilnehmenden Länder. Ausserdem stieg der Anteil der schlechten Leser um 4 auf 24 Prozent. Somit ist jeder vierte Schweizer Schüler nicht imstande, ‘sprachliche’ Herausforderungen im Alltag und Berufsleben zu meistern. Schweizer Schülerinnen zeigten in dieser Hinsicht etwas bessere Testergebnisse als ihre männlichen Mitschüler. Einen wichtigen Einfluss hatte zudem die soziale Herkunft der Kinder auf die Lesekompetenz – Kinder aus bildungsfreundlichen Haushalten schnitten deutlich besser ab im Vergleich zu Kindern aus benachteiligten Familien (etwa tieferem wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Status).

Potenzial zur Verbesserung der Lesekompetenz orten Fachpersonen im Bereich der Frühförderung und der Sprachförderung fremdsprachiger Kinder. Wie der Schweizer Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer in seiner Medienmitteilung schreibt, zeigen Resultate aus anderen Ländern, dass bildungsferne Jugendliche Lesefähigkeiten über dem OECD-Standard entwickeln können. Des Weiteren unterstreicht der Schweizer Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer, dass in der Schweiz mehr Investitionen in die Frühförderung getätigt werden müssen und dass eine wirkungsvolle Politik der frühen Kindheit eine gesetzliche Verankerung und Klärung der Zuständigkeiten bedingt. Dies deckt sich mit unseren Forderungen, die wir in der Stellungnahme des Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz zur parlamentarischen Initiative "Chancengerechtigkeit vor dem Kindergartenalter" dargelegt haben:

"Nur eine ganzheitliche nationale Politik der frühen Förderung unter Einbezug der Bereiche Soziales, Bildung und Gesundheit ist wirkungsvoll. Sie bildet die Voraussetzung dafür, dass die Chancengerechtigkeit aller Kinder in der Schweiz verbessert wird, koordiniertes und nachhaltiges Handeln im Bereich Frühe Förderung ermöglicht wird und die Zuständigkeiten und Kompetenzen zwischen Gemeinden, Kantonen und dem Bund geklärt werden."

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