Kanton Uri: Eltern sollen künftig in allen Gemeinden von Betreuungsgutscheinen profitieren

Mit der 2017 eingereichten Motion "Günstigere familienexterne Betreuung von Kindern auch in Uri!" forderten die Landräte Adriano Prandi und Nora Sommer, dass der Kanton zusammen mit den Gemeinden die Grundlagen dafür schafft, dass die Kosten der Eltern für familienergänzende Kinderbetreuung deutlich gesenkt werden. Die Motionäre beziehen sich auf die Crédit Suisse Studie "Verfügbares Einkommen – Wohnen, Pendeln, Krippe: Wo lebt sich's am günstigsten?" aus dem Jahr 2016, die aufzeigt: Zwar ist der Kanton Uri insgesamt der finanziell attraktivste Wohnort in der Schweiz und Eltern im Kanton Uri können 100% ihrer Kosten für familienergänzende Kinderbetreuung von den Steuern abziehen. Gleichzeitig sind die Kosten für familienergänzende Kinderbetreuung in Uri im schweizweiten Vergleich mitunter am höchsten. Dieser Umstand wirkt sich negativ auf die Erwerbsintegration insbesondere von Müttern aus, die in vielen Familien nicht das Haupt- sondern ein auf Teilzeitarbeit beruhendes Zweiteinkommen beisteuern. Arbeiten lohnt sich für sie schlicht finanziell nicht, wenn dafür auf teure externe Betreuungsangebote zurückgegriffen werden muss.

Der Regierungsrat stützt in seiner Antwort die Argumentation der Motionäre und sieht in einer Senkung der Kosten der Eltern für familienergänzende Betreuung einen wichtigen Standortfaktor. Bereits heute können in Uri Familien mit tiefen und mittleren Einkommen von Betreuungsgutscheinen profitieren, die von den Gemeinden einkommensabhängig ausgestellt werden. Die Umsetzung ist jedoch je nach Gemeinde sehr unterschiedlich; einige wenige Gemeinden richten auch gar keine Betreuungsgutscheine aus. Der Regierungsrat will daher den Zugang zu Gutscheinen über alle Gemeinden hinweg vereinheitlichen und zusammen mit den Gemeinden die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

Des Weiteren plant der Regierungsrat, Finanzhilfen zu beantragen, die der Bund seit 2018 als Anreiz ausstellt, damit Kantone und Gemeinden ihre Subventionen im Bereich familienergänzende Kinderbetreuung erhöhen.

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