Kanton Zürich: Bildungskommission lehnt parlamentarische Initiative für obligatorische Sprachförderung ab

Die parlamentarische Initiative der SP-Kantonsräte Moritz Spillmann, Daniel Frei und Markus Späth zielt darauf ab, dass alle Kinder beim Eintritt in den Kindergarten über möglichst gute Kenntnisse der Schulsprache – im Kanton Zürich also Deutsch – verfügen. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, ungleiche Bildungschancen zu vermindern, die den Bildungsverlauf von Kindern in der Schweiz stark prägen (vgl. den kürzlich erschienenen Bericht des Schweizerischen Wissenschaftsrats). Die Initianten verweisen dabei auf das "Basler Modell": In Basel-Stadt wird die obligatorische Sprachförderung für Kinder mit Förderbedarf in Einrichtungen des Vorschulbereichs (v.a. Spielgruppen, aber auch Kitas) bereits seit einigen Jahren umgesetzt und als Erfolg bezeichnet. Zur Umsetzung des Anliegens im Kanton Zürich wollen die Urheber der parlamentarischen Initiative das bereits bestehende Konzept "Spielgruppe plus" nutzen, bei dem das Angebot der Spielgruppe durch eine gezielte Förderung des Spracherwerbs ergänzt wird.

Die Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) des Kantonsrats Zürich hat die parlamentarische Initiative nun jedoch mit 10 zu 5 Stimmen abgelehnt. Dies gemäss Medienmitteilung mit folgender Begründung: Die Kommission sei sich zwar einig, dass gute Deutschkenntnisse für einen erfolgreichen Start in der Volksschule und für die gesamte Bildungslaufbahn unerlässlich sind. Für die Kommissionsmehrheit wird aber das Basler Modell des Stadtkantons Basel der Ausgangslage im Kanton Zürich nicht gerecht. Viele – auch kleinere – Gemeinden in Zürich würden bereits spezifische Angebote auf freiwilliger Basis für Kinder mit Deutsch-Förderbedarf bestehen. Diesen solle jedoch nicht auf kantonaler Ebene ein obligatorisches Angebot vorgeschrieben werden, da die Gemeinden mehr Spielraum bräuchten zur Ausgestaltung ihres Angebots.

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