Eidgenössische Kommission für Familienfragen fordert Elternzeit von 38 Wochen

Im Bericht "Evidenzbasierte Erkenntnisse zu Wirkungen von Elternzeit sowie Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub", den das Forschungsbüro Interface im Auftrag der EKFF erstellt hat, werden die Vorteile einer bezahlten Elternzeit für die Kinder und Eltern, aber auch die Gesamtgesellschaft und Volkswirtschaft dargelegt: Die Zeit, die Eltern mit dem Neugeborenen verbringen können, stärken den Beziehungsaufbau sowie die Gesundheit des Kindes und auch der Eltern. Indem in dieser Zeit nicht nur die Mütter, sondern auch die Väter die Möglichkeit erhalten, für die Betreuung des Kindes eine Auszeit aus der Erwerbstätigkeit zu nehmen, wird die Gleichstellung von Frau und Mann gestärkt. Davon profitiere auch die Wirtschaft, da die Integration von Müttern in den Arbeitsmarkt gefördert werde, so die Kommission.

Bereits 2010 hatte die EKFF das Modell einer 38-wöchigen Elternzeit als familienpolitische Zukunftsvision vorgeschlagen und hält nun in ihrer neuen Studie an diesem Vorschlag fest. Von den 38 Wochen sollen mindestens acht dem Vater vorbehalten sein, um so die Vater-Kind-Beziehung zu stärken.

Während die EKFF in ihrer Positionierung die Vorteile einer umfassenden Elternzeit aufzeigt, beschäftigt sich die Politik aktuell mit der möglichen Einführung eines Vaterschaftsurlaubs: Eine vergangenes Jahr eingereichte Volksinitiative fordert einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Und nachdem auf parlamentarischer Ebene in dieser Frage lange kein Fortschritt möglich war, beschloss die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats diese Woche, der Volksinitiative als Kompromiss einen indirekten Gegenentwurf für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub entgegenzustellen.

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