OECD-Länderbericht zur Schweiz: Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie nützt der Wirtschaft

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Eine Schlüsselempfehlung der OECD an die Schweiz ist, das Arbeitsmarktpotenzial von Müttern besser zu nutzen. Denn auch Studien aus der Schweiz haben bereits aufgezeigt, dass viele Mütter ihre Erwerbstätigkeit erhöhen würden, wenn mehr bezahlbare und entsprechend ihren Bedürfnissen angebotene Kinderbetreuungslösungen vorhanden wären (z.B. die Studie „Familienergänzende Kinderbetreuung und Erwerbsverhalten von Müttern mit Kindern“ aus dem Jahr 2007).

Dafür müssten insbesondere die im internationalen Vergleich sehr hohen Kosten familienergänzender Kinderbetreuungsangebote für Eltern in der Schweiz gesenkt werden. Wie für die Schweiz bereits mehrfach aufgezeigt wurde (vgl. den Artikel von Monika Bütler, „Arbeiten lohnt sich nicht – ein zweites Kind noch weniger“), lohnt sich für eine Familie ein Zweiteinkommen – in der Regel dasjenige der Mutter – vielfach nicht, weil das Mehreinkommen von Mehrausgaben für die Inanspruchnahme von familienergänzender Kinderbetreuung liquidiert wird.

Zur Stärkung des Beitrags von Frauen in der Schweizer Wirtschaft und zur Rolle der Frauen im Arbeitsmarkt hat die OECD bereits in Länderberichten aus vergangenen Jahren zahlreiche Empfehlungen ausgesprochen für ein stärkeres Engagement der öffentlichen Hand. Davon sind einige – z.B. zusätzliche Finanzhilfen für den Ausbau des Angebots an familienergänzender Kinderbetreuung – umgesetzt worden. Anderen Empfehlungen – z.B. die Sicherstellung von Elternzeit nach der Geburt eines Kindes auch für den Vater – ist die Schweiz bisher nicht gefolgt.

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