Jahrestagung der OMEP in Washington D.C.

PräsidentInnen oder RepräsentantInnen von 37 Nationalkomitees und ebenso viele BeobachterInnen von allen Kontinenten nahmen an der Jahrestagung teil, darunter auch die Schweiz. Neu hat das Netzwerk Kinderbetreuung die Aufgaben des Schweizer Nationalkomitees übernommen (vgl. Journalbeitrag, 10.04.2015).

Die OMEP gewinnt an Bedeutung

Die OMEP konnte vergangenes Jahr auf internationaler Ebene einige Erfolge verzeichnen. Ursprünglich als eine Art Juniorpartner der UNESCO 1948 ins Leben gerufen – frühe Bildung war wenig bis gar kein Teil nationaler Bildungssysteme und deshalb in der UNESCO nicht vertreten – , war die Stellung der OMEP gerade in den 90er-Jahren geschwächt worden. Einerseits strukturierten die UN Agencies ihre Beziehungen zu der wachsenden Zahl internationaler NGOs neu, andererseits mass die UNESCO in dieser Zeit der Familie als Lebens- und Bildungsort grössere Bedeutung zu als der institutionalisierten Betreuung und Bildung. Umso erfreuter konnte Weltpräsidentin Maggie Koong, Hongkong, verkünden, dass die OMEP im vergangen Jahr ihren Konsultativstatus bei der UN und der UNESCO zurückerhalten hat und damit OMEP-VertreterInnen Zugang zu wichtigen Sitzungen in New York, Paris, Genf und Wien haben. Die OMEP wurde für 2014-16 auch in die Koordinationsgruppe der UNESCO für die Collective Consultation of NGO’s on Education for All (CCNGO/EFA) gewählt und als eine der möglichen drei NGOs in die Expertengruppe zur geplanten UNESCO-Studie STEPP (Survey of Teachers in Pre-Primary Education).

Arbeitsgruppe "Ausbildung und Arbeitsbedingungen"

Zum Thema Ausbildung und Arbeitsbedingungen gab es in Washington eine Arbeitsgruppe. Nektrioas Stellakis, Regionaler Vizpräsident für Europa, hatte an den Richtlinien der International Labor Organization (ILO) zur Förderung annehmbarer Arbeitsbedingungen für FBBE-Personal mitgewirkt und diese vorgestellt. Da nicht nur die ILO sich mit dem Thema auseinandersetzt, sondern auch weitere Untersuchungen zu Ausbildung und Arbeitsbedingungen von der EU und der OECD vorliegen oder in Vorbereitung sind, scheint es angezeigt sich darüber einen Überblick zu verschaffen (vgl. Journalbeitrag, 22.07.2015). Gerade OECD-Studien (STAFF-Survey und Survey on early childhood outcomes) haben die Eigenschaft Politiker zu mobilisieren. Aus der Schweiz kam deshalb der Vorschlag, diese verschiedenen Studien- und Umfrage-Projekte allen zugänglich zu machen und Stellungnahmen der Mitglieder dazu einzuholen.

Weitere Themen der Weltversammlung

Als weitere Themen wurden die Education for Sustainable Development (ESD) (Schwerpunktthema seit 2010), der Einsatz für Spielen (neu) und das Monitoring der Kinderrechtskonvention diskutiert. Was ESD betrifft, kann das Schweizer Nationalkomitee auf die Fokuspublikation Umweltbildung zum Orientierungsrahmen zurückgreifen und so seinen Beitrag leisten.

Referate der Gastgeber, neue Mitglieder und Resolution zur frühen Kindheit

Seit einiger Zeit ist die Jahresversammlung offen für Referate aus dem Gastgeberland. So präsentierten Rachel M. Petty (University of the District of Columbia) ihr Early Childhood Studienprogramm, Sara Watson, ReadyNation, ihren Council for a Strong America, eine Unterstützungskampagne für FBBE durch die Wirtschaft, und Linda Smith, Unterstaatssekretärin in der Obama-Administration, die Weiterführung von Early Head Start.

Erfreulich ist die Aufnahme weiterer Mitglieder: Kenia und Bosnien- Herzegowina erhielten die Vollmitgliedschaft. Die Philippinen, Serbien und Tanzania wurden als Kandidaten willkommen geheissen.

Zum Abschluss verabschiedeten die Mitglieder noch eine Resolution, die die Bedeutung der frühen Kindheit Politikern und Entscheidungsträgern in Erinnerung ruft. Der Text wird nach der Übersetzung in die drei Amtssprachen der OMEP (Englisch, Französisch und Spanisch) veröffentlicht.