An der Universität Zürich entsteht weltweit der erste Lehrstuhl in der Medizin für Muttermilchforschung. Die Stiftungsprofessur ist darauf ausgerichtet, neue Erkenntnisse über die Inhaltsstoffe von Muttermilch und ihre funktionellen Eigenschaften zu gewinnen. Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung hat den neuen Lehrstuhl initiiert und finanziert ihn mit 20 Millionen Franken (vgl. Medienmitteilung).
Der Einfluss von Muttermilch ist gross: Als Immunschutz und Prävention gegen Allergien beeinflusst sie die Gesundheit von Kindern bis ins Erwachsenenalter positiv. Zudem verringert sie die Kurzzeit-Morbidität von Früh- und Neugeborenen. Insgesamt ist das Thema Stillen und Muttermilch wenig erforscht. Mit dem Ziel, bestehende Wissenslücken zu schliessen und neue Erkenntnisse und Zusammenhänge zum Thema zu gewinnen richtet die Universität Zürich ab 2016 den neuen Lehrstuhl für Muutermilchforschung ein. Dieser soll mindestens 25 Jahre betrieben werden.
Die Schenkung der privaten Stiftung an die Universität Zürich wird teilweise kritisch beurteilt: "Lehrstuhl zu Muttermilch stösst sauer auf" (SRF, 07.07.2015).
Stillhäufigkeit und -dauer bei Migrantinnen tiefer
Die Stillrate in der Schweiz wurde zuletzt 2014 im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit (BLV) untersucht. Demnach hängt die Stilldauer vom Alter der Mütter, vom Ausbildungsniveau und der Erwerbstätigkeit der Eltern, der Einstellung der Väter sowie der geographisch-kulturellen Herkunft ab. Neue Erkenntnisse über die Vorteile des Stillens böten das Potenzial, diese Unterschiede zu vermindern und die Stillhäufigkeit und -dauer in der Schweiz zu fördern.