Schulergänzende Betreuung aus Eltern- und Kindersicht

Die Publikation fasst die wichtigsten Ergebnisse der gleichnamigen Studie zusammen und gibt anhand von sechs Portraits einen Einblick in die Vielfalt und Komplexität von Betreuungsarrangements und -situationen von Familien in der Schweiz. Aus den Erkenntnissen der Studie und der aktuellen Forschungsresultate formuliert die Kommission Empfehlungen zu dringlichen Handlungsfeldern (vgl. Medienmitteilung, 13.11.2015)

Auf Basis der Studienergebnisse empfiehlt die EKFF der Politik, den Fachkreisen und den Arbeitgebenden auf allen Ebenen in folgenden Bereichen gemeinsam zu handeln:

  1. Verfügbarkeit: Tagesstrukturen weiter ausbauen und während der Ferien öffnen
    Familie und Erwerbstätigkeit lassen sich effizient und für alle gewinnbringend verbinden, wenn Tagesstrukturen flächen- und zeitdeckend sowie während der Schulferien verfügbar sind.
  2. Qualität: Qualitätsstandards definieren
    Qualitätsstandards im Bereich der schulergänzenden Betreuung sind analog dem Vorschulbereich zu definieren (z.B. pädagogisches Konzept, berufliche Qualifikation des Betreuungspersonals, Betreuungsschlüssel etc.).
  3. Tarife: Die Angebote müssen für alle Eltern erschwinglich sein
    Bezahlbare Tarife bzw. Unterstützungsleistungen von Kantonen, Gemeinden und Arbeitgebenden sind unabdingbar, so dass die schulergänzende Betreuung für alle Eltern erschwinglich ist.
  4. Umdenken: Schule und Betreuung verbinden
    Im Idealfall werden Schule und Betreuung als Bildungspartnerschaften gemeinsam gedacht und liegen möglichst nahe beieinander, damit die Übergänge integriert und sicher sind.
  5. Zugang: Tagesstrukturen für alle Familien öffnen
    Tagesstrukturen erreichen wichtige Zielgruppen noch nicht. Die Tatsache, dass Familien mit tiefem Einkommen und Bildungsniveau - häufig sind dies auch Familien mit Migrationshintergrund - Tagesstrukturen bislang wenig nutzen, muss zum Handeln anregen. Nebst der Verfügbarkeit und den Tarifen spielt in diesem Zusammenhang auch der Zugang zum schulergänzenden Betreuungssystem bzw. dem Wissen darüber eine entscheidende Rolle.
  6. Vernetzung: Erfahrung und Wissen zugänglich machen und Bewährtes multiplizieren
    Eine Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure in der schulergänzenden Betreuung auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene ist zentral. Es braucht Plattformen, die Wissens- und Erfahrungsaustausch ermöglichen und beim Aufbau und der Weiterentwicklung von Tagesstrukturen helfen.