Im Sozialbereich – zum Beispiel in Kitas oder Heimen – gibt es bei den Angestellten eine hohe Fluktuation und der Fachkräfte-Mangel ist schon lange ein Thema. Eine Studie des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung im Auftrag von SAVOIRSOCIAL kommt zum Schluss, dass meist schwierige Arbeitsbedingungen hierfür verantwortlich sind. Gleichzeitig könnte der Wiedereinstieg z.B. durch die Förderung besserer Vereinbarkeit von Familie und Sozialberuf wohl gesteigert werden.
Ressourcenknappheit ist in sozialen Berufen ein weit verbreitetes Problem: tiefe Löhne, knappe Zeit- und Personalressourcen oder auch mangelnde Karrierechancen und Anerkennung. Die Studie "Abgewandert aus dem Sozialbereich" des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) im Auftrag von SAVOIRSOCIAL kommt zum Schluss, dass dies sehr relevante Gründe dafür sind, warum viele Menschen wieder aus dem Sozialbereich aussteigen. Bei älteren Arbeitnehmenden kommt auch die gesundheitliche (physische oder psychische) Belastung, die diese Berufe teilweise mit sich bringen, als Grund hinzu.
Viele im Rahmen der Studie befragte Personen nannten aber auch fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Ausstiegsgrund. Die Studienautoren kommen daher zum Schluss, dass durch die Verbesserung dieser Vereinbarkeit auch wieder mehr Fachkräfte, insbesondere Mütter, in den Sozialbereich zurückgeholt werden könnten.
Für die Studie wurden zwischen Juni und November 2017 162 Personen befragt, die einst in den Arbeitsfeldern Unterstützung von Kindern und Jugendlichen (44 Prozent), Betreuung von Menschen im Alter (23 Prozent), Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen (23 Prozent) und gesetzliche Sozialhilfe (10 Prozent) tätig waren. 19 Personen wurden zu einem späteren Zeitpunkt zu vertiefenden Gruppeninterviews eingeladen. Die Studie ist damit zwar nicht repräsentativ, erlaubt aber doch eine vertiefte Analyse der Gründe, warum Arbeitnehmende aus Sozialberufen aussteigen.
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