Fokuspublikation "Armutsprävention": Dritter und vierter Baustein für eine gelingende Elternzusammenarbeit

Bausteine 3 und 4: Auf Ressourcen fokussieren und auf Augenhöhe kommunizieren

Die Haltung aller Beteiligten – also sowohl der Fachpersonen als auch der Eltern – ist ein zentraler Faktor für eine erfolgsversprechende Zusammenarbeit in der Armutsprävention. Dabei ist wichtig, dass sich die Eltern in ihrer Rolle ernst genommen fühlen von Seiten der Fachperson. Dazu gehört u.a., dass die Fachperson vielfältige Familienverhältnisse respektiert und auf die Ressourcen einer Familie eingehen kann, um individuelle Unterstützungs- und Lösungsansätze für diese zu finden. Wenn Fachpersonen Eltern lediglich vorschreiben wollen, wie sie handeln sollten, ohne die Bedürfnisse, Einstellungen und Ressourcen der Eltern einzubeziehen, ist dies weder wirksam noch nachhaltig, um die Familie in ihrer Situation zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist auch viel Zeit für die Vertrauensbildung zwischen den Fachpersonen und den Eltern notwendig.

Um mit den Eltern auf partnerschaftlich und Augenhöhe zu kommunizieren, müssen einige grundlegende Punkte beachtet werden: In der Zusammenarbeit muss – wenn nötig mit Mitwirkung von interkulturellen Vermittelnden und Dolmetschenden – eine "gemeinsame Sprache" bzw. ein Gesprächsstil gefunden werden. Dazu gehört auch, dass man sich über zentrale Fragen und Begriffe unterhält, z.B.: Was bedeutet für die Beteiligten eine gute Erziehung? Was braucht es aus Sicht der Beteiligten für ein gutes Aufwachsen? Welche Bedeutung nimmt dabei Bildung ein? Um gemeinsame Fragestellungen und Probleme anzusprechen sollten Fachpersonen zudem die heute zur Verfügung stehende technische und mediale Vielfalt nutzen.

Fokuspublikation "Armutsprävention": Handreichung zum Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Die Fokuspublikation "Armutsprävention" ist eine Handreichung zum Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz. Sie entstand im Rahmen des Nationalen Programms für die Prävention und Bekämpfung von Armut in einem partizipativen Prozess, an dem Fachpersonen aus den Bereichen frühe Kindheit, Armutsprävention und Elternarbeit beteiligt waren.

Die Grundüberlegung der Fokuspublikation ist, dass die Zusammenarbeit von Eltern junger Kinder und Fachpersonen in den unterschiedlichsten Kontexten (Kita, Spielgruppe, Arztpraxis, Quartiertreff, etc.) genutzt werden sollte, um gemeinsam Bedingungen für das Aufwachsen junger Kinder zu gestalten, die sich positiv auf deren Zukunftsperspektiven und insbesondere auf die Prävention von Armut auswirken.

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