Vorstösse aus den Kantonen zu Themen der Familienpolitik, frühen Kindheit und Kinderbetreuung

Familienergänzende Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Kanton Bern: Die SVP im Kanton Bern verlangt in einer Motion Tagesschulen die Möglichkeit zu geben, kostendeckende Tarife einzuführen. Bis jetzt seien nur Preis-Abschläge möglich, so die Motionäre. Sie verlangen, dass auch Preiserhöhungen möglich sind, damit die Gebühren für Tagesschulen kostendeckend sind. Der Regierungsrat beantragt die Annahme der Motion.

Kanton Aargau: Im vergangenen Sommer erkundigte sich die Aargauer GLP in einer Interpellation bei der Kantonsregierung, wie diese mit den neuen Finanzhilfen des Bundes für die bedarfsgerechte Ausgestaltung von familienergänzenden Betreuungsangeboten umgehen will. In ihrer Antwort weist die Regierung darauf hin, dass sie erst nach Erlass der Verordnung des Bundes im Sommer 2018 genauere Angaben dazu machen kann. In Folge des Entscheids des Bundesparlaments, 100 Mio. Franken für weitere Finanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung zu sprechen, wurden 2017 auch in zahlreichen weiteren Kantonen Vorstösse zu diesem Thema lanciert.

Kanton Graubünden: Auch die Spielgruppen rücken zunehmend in den Fokus der kantonalen Politik. Die CVP Graubünden erkundigt sich in einer Interpellation, wieso Spielgruppen-Angebote, die auch Kinder über die Mittagszeit betreuen, keine Betriebsbewilligung brauchen. Aus dem Blickwinkel der Qualitätssicherung wäre dies nötig, so die Interpellanten.

Kanton Thurgau: Die SVP Kanton Thurgau erkundigt sich in einer Interpellation beim Regierungsrat zur Datenlage in Zusammenhang mit der Anzahl Kinder, die im Thurgau eine Kita besuchen. Sie gehen davon aus, dass Kinder, die früh eine Kita besuchen, vermehrt Bindungsstörungen und spätere Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Die Interpellanten erkundigen sich zudem, welche Möglichkeiten die Regierung sieht, um die innerfamiliäre Betreuung vermehrt zu fördern und Müttern den Berufseinstieg nach einer längeren Zeit der familiären Kinderbetreuung zu erleichtern.

Chancengerechtigkeit und frühe Förderung

Kanton Basel-Landschaft: Auch eine Motion der SP Basel-Landschaft thematisiert das Spielgruppen-Angebot: Sie möchte den Gemeinden die Möglichkeit geben, für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen ein selektives Spielgruppen-Obligatorium einzuführen, um frühzeitig deren Sprachförderung und Integration zu unterstützen. Auch die CVP Basel-Landschaft fordert mehr Investitionen in die Förderung der Sprachkenntnisse von Kleinkindern und fordert in einer Motion vom Regierungsrat, dass er die frühe Sprachförderung verpflichtend macht.

Kanton St. Gallen: Im Kanton St. Gallen möchte die SP mit einer Interpellation, dass das Spielgruppen-Angebot vom Kanton stärker unterstützt und Spielgruppen mehr als ein Instrument der frühen Förderung anerkannt werden.

Elternzeit

Kanton Solothurn: Im Kanton Solothurn fordern die Grünen mit einem Auftrag an die Regierung, dass der Kanton einen Vaterschaftsurlaub für seine Angestellten einführt.

Kanton Tessin: Im Tessin hat die SP schliesslich einen Vorstoss eingereicht, damit der Kanton die Kosten des Mutterschaftsurlaubs von der 15. bis zur 20. Woche übernimmt und der bezahlte Mutterschaftsschutz (14 Wochen) so verlängert wird.

Medienbericht: