Bildungsstand der Eltern beeinflusst Kunst- und Kultur-Erfahrungen der Kinder

Gemäss der repräsentativen Studie "Eltern/Kinder/Kulturelle Bildung. Horizont 2017", welche das IfD im Auftrag des Rates für kulturelle Bildung durchgeführt hat, halten 90% der Eltern Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur für die Entwicklung ihrer Kinder grundsätzlich für wichtig. Jedoch bestehen nicht in allen Familien gleiche Voraussetzungen dafür, die kulturelle Teilhabe der Kinder auch tatsächlich zu fördern.

Bildungsnähere Eltern legen viel mehr Wert auf Grundwissen in den Bereichen Kunst und Kultur und an der Teilnahme ihrer Kinder an entsprechenden Aktivitäten und Angeboten als Eltern mit niedrigerem Bildungsabschluss. Gleichzeitig zeigt sich, dass bildungsfernere Mütter und Väter es sich auch viel weniger zutrauen, ihren Kindern im künstlerischen oder kulturellen Bereich etwas beibringen zu können.

Als Folge werden diese Kinder in diesen Bereichen weniger gefördert und nehmen gleichzeitig ausserhalb der Familie auch weniger kulturelle – z.B. musikalische – Angebote wahr, vielfach aus finanziellen Gründen. Der Vorsitzende des Rates für kulturelle Bildung, Eckart Liebau, erkennt diesbezüglich klaren Handlungsbedarf im Rahmen der Bildungs- und Familienpolitik: Er fordert verschiedene Fördermassnahmen, zuerst und insbesondere den Ausbau der vorschulischen kulturellen Bildung.

Dass Kreativitätsförderung und kulturelle Betätigung wichtige Schlüssel zu einer ganzheitlichen Bildung und Entwicklung ab der frühen Kindheit sind, hält auch die Fokuspublikation "Ästhetische Bildung & kulturelle Teilhabe – von Anfang an!" fest. Kindern durch die spielerisch-kreative Auseinandersetzung mit der Umwelt Anregungen zu geben, die Welt zu entdecken und sich als kulturelle Wesen zu entwickeln, gilt im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung als wichtiger Grundsatz.

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