Studie: Lücken in der Gesundheitsversorgung schwangerer Asylbewerberinnen

Forscherinnen der Berner Fachhochschule haben im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Mutter – Kind Gesundheit von sozial benachteiligten Familien" die Situation der sexuellen und reproduktiven Gesundheitsversorgung von asylsuchenden Frauen und ihren Säuglingen in der Schweiz untersucht. Dabei haben sie einerseits einen hohen Bedarf festgestellt und andererseits auch strukturelle, prozessuale und persönliche Barrieren für eine adäquate Versorgung der schwangeren Frauen in den Asylunterkünften festgestellt.

Die Autorinnen der Studie empfehlen unter anderem folgende Massnahmen zur Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheitsversorgung von asylsuchenden Frauen in der Schweiz:

  • Kontinuierliche reproduktive Gesundheitsversorgung gewährleisten
  • Nicht ärztliches Gesundheitspersonal systematisch einbinden und in präventiven Aufgaben stärken
  • Den Gesundheitszustand von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen mit Säuglingen mit Asylstatus standardisiert erfassen
  • Das Grundrecht auf Familienplanung und den kostenlosen Zugang zu selbstbestimmter Kontrazeption sichern
  • Gesundheitskompetenz und die Kenntnis des schweizerischen Gesundheitssystems fördern; Wahlmöglichkeit für verschiedene geburtshilfliche Versorgungsmodelle sicherstellen
  • Alleinstehende Frauen mit Kindern darin unterstützen, präventive Angebote der sexuellen und reproduktiven Gesundheitsversorgung zu nutzen
  • Interkulturelles Dolmetschen in der geburtshilflichen Versorgung finanziell regeln und sicherstellen

Medienbericht:

  • BFH, 02.08.2017

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