OECD-Bericht: Ausbau von bezahlbarem und hochwertigem FBBE-Angebot gefordert

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Die Grundlage des OECD-Berichts sind ausgewählte Indikatoren – zum Beispiel wie viel Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ein Staat für frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebote ausgibt oder wie hoch die Erwerbtätigkeitsrate von Müttern ist, die für ihre Kinder familienergänzende Betreuungsangebote in Anspruch nehmen.

Erstmals werden damit die wichtigsten Indikatoren zum FBBE-Bereich in den OECD-Ländern aus einer vergleichenden Perspektive dargestellt. Der Bericht ist damit auch eine Zusammenfassung früherer OECD-Studien zur Politik und Praxis der frühkindlichen Bildung und Betreuung im OECD-Vergleich.

Aufholbedarf der Schweiz

Der Bericht fordert die OECD-Staaten dazu auf, mehr Investitionen in qualitativ hochwertige und für Eltern bezahlbare Kinderbetreuungsangebote zu tätigen. Hier hat auch die Schweiz Aufholbedarf: In Bezug auf den Indikator "Ausgaben für frühkindliche Bildung und Betreuung als Prozentanteil des BIP" beispielsweise liegt die Schweiz mit öffentlichen Ausgaben für FBBE-Angebote von nicht einmal 0.2 % des BIP weit hinter dem OECD-Durchschnitt von rund 0.6 % (siehe Grafik, basierend auf Daten aus dem Jahr 2013).

OECD fordert vermehrten Fokus auf Qualität

Die meisten OECD-Staaten haben sich des FBBE-Themas in den letzten Jahren verstärkt angenommen und in Angebote und Strukturen der FBBE investiert. Die OECD fordert ihre Mitglieder nun dazu auf, unter anderem vermehrt ein Augenmerk auf die Qualität der Angebote und die (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten der Betreuungspersonen zu legen. Eine qualitativ hochwertige FBBE hängt primär von der Qualität der Beziehungen und Interaktionen zwischen den ErzieherInnen in Betreuungsinstitutionen und den von ihnen betreuten Kindern ab. Um diese Qualität zu gewährleisten, ist gut ausgebildetes und auch entsprechend entlöhntes Fachpersonal von grosser Bedeutung.

In Bezug auf die Schweiz fällt im Bericht zudem grundsätzlich auf, dass für viele Indikatoren keine Daten gelistet sind. Für die Schaffung einer fundierteren Datenlage zu Angebot, Nachfrage, Nutzung und Bedarf von FBBE in der Schweiz wurde zuletzt auch in einem Bericht über FBBE-Studien in der Schweiz plädiert, der im Auftrag der Jacobs Foundation von Wissenschaftlern der Universitäten Genf und Fribourg erstellt wurde.

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